Wichtiges Ziel eines effektiven Starkregenrisikomanagements ist es, Außengebietswasser abzuleiten oder in der Fläche zu sammeln bzw. zurückzuhalten, ehe es die Siedlung erreicht. Diese Maßnahmen sind i. d. R. effektiver und kostengünstiger gegenüber der schadlosen Ableitung, Zwischenspeicherung oder Versickerung im Ortsinneren.
Ein Baustein ist das Fernhalten bzw. die Ableitung von Außengebietswasser, z. B. über:
Ein weiterer Baustein ist der großflächige, dezentrale Rückhalt der Starkregenabflüsse im Außenbereich von Siedlungen. z. B. über:
Um das Rückhaltepotenzial im Außenbereich vollständig zu erschließen, empfiehlt es sich, Land- und Forstwirte für das Thema Starkregen zu sensibilisieren und für eine Kooperation zu gewinnen. Sie können durch eine angepasste Bewirtschaftung ihrer Flächen maßgeblich dazu beitragen, Infiltration und Rückhalt zu steigern und damit Abflüsse in ihrer Intensität und Dauer zu reduzieren. Synergieeffekte zu Gewässer-, Arten- und Biotopschutz sind dabei garantiert.
Landwirtschaftliche Überflutungsvorsorge lässt sich vielfältig umsetzen, z. B. durch:
Forstwirtschaftliche Überflutungsvorsorge kann durch folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
Ein Bindeglied zwischen dem Außenbereich und Siedlungen sind land- und forstwirtschaftliche Wege. Sie stellen quasi hindernisfreie Leitbahnen für Starkregenabflüsse dar und können als Zuflusskatalysatoren schadensvergrößernd wirken. Ratsam ist es daher, sie möglichst abflussreduzierend (um-)zu gestalten, z. B. anhand folgender Maßnahmen:
Erläuterung:
■ rot/orange: schlecht bzw. Verschlechterung, negativer Einfluss
■ gelb: neutral bzw. nicht relevant, kein/kaum Einfluss
■ hellgrün: gut bzw. geringfügiger positiver Einfluss
■ grün: sehr gut bzw. positiver Einfluss
■ dunkelgrün: ausgesprochen gut bzw. deutlicher positiver EinflussParameter:
Wirkung: Effektivität der Maßnahme im Sinne der Klimaanpassung
Wirtschaftlichkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis (Initial- und Folgekosten)
Gestaltung: Raumwirkung, Beeinflussung des Lebensumfelds
Akzeptanz: Beeinflussung der Lebensqualität, mögliche Widerstände
Biodiversität: Beeinflussung der Artenvielfalt/Lebensräume
Nachhaltigkeit: Langlebigkeit/Beständigkeit, Ressourceneffizienz
TMIL – Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
(https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/)
TMUEN – Hochwasser- und Gewässerschuztz
(https://umwelt.thueringen.de/themen/boden-wasser-luft-und-laerm/hochwasser-und-gewaesserschutz)
TLUBN – Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
(https://tlubn.thueringen.de/wasser/)
TMIL (Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft): Agrarförderung.
(https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/unsere-themen/landwirtschaft/agrarfoerderung)
TMIL (Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft) (2021): Thüringer Richtlinie zur Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen (https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/unsere-themen/forst-jagd-und-fischerei/forstwirtschaft/waldbesitzer)
Thüringer Aufbaubank
(www.aufbaubank.de)
Integriertes Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Freistaat Thüringen - IMPAKT
Klima Invest - Kommunale Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen
Fachreferat des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
ReKIS – regionales Klimainformationssysem Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Das Zentrum unterstützt bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie bei der Wahl der passenden Förderung.