Errichtung von Trinkwasserspendern im öffentlichen Raum
Abb. 1: Flüssigkeitsverlust ausgleichen – viel trinken!
(Bildquelle: Depositphotos.com)
Hitze macht durstig. Der Grund dafür ist, dass der menschliche Körper über die Haut Wasser abgibt um die Körpertemperatur zu regulieren – je heißer es ist, umso mehr. Unter normal gemäßigten Klimabedingungen wird ohne körperliche Anstrengung etwa ein halber Liter Flüssigkeit über die Haut abgegeben. Steigt die Außentemperatur auf heiße bis tropische Verhältnisse, kann der Wasserverlust mehrere Liter betragen. Wird diese Flüssigkeitsabgabe nicht ausgeglichen, drohen gesundheitliche Folgen, wie Kreislaufschwäche, -kollaps und eingeschränkte Nierentätigkeit. Säuglinge, Kinder und ältere Menschen sowie Menschen mit Vorerkrankungen sind diesbezüglich besonders exponiert.
Kommunen sollten kostenloses Trinkwasser für ihre Einwohner und Besucher zur Verfügung stellen. Dafür eignen sich frei zugängliche Trinkwasserspender, z. B. Zapfhähne, Säulen und Brunnen in kommunalen Gebäuden und im öffentlichen Raum. Strategisch geeignete Orte, um viele Menschen zu versorgen, sind z. B. stark frequentierte Plätze, zentrale Sehenswürdigkeiten, Verkehrsknotenpunkte, Radwege und Spielplätze.
Die Einrichtung öffentlicher Trinkwasserstellen sollte in der langfristigen Stadtplanung berücksichtigt werden. Die Kosten dafür sind als vergleichsweise gering einzuschätzen. Sie hängen von der Ausführung und Anzahl der Zapfstellen ab, verbunden mit Bau, Wartung, Instandhaltung und der kommunalen Wasserrechnung.
Abb. 2: Kleine Erfrischung für zwischendurch
(Bildquelle: Depositphotos.com)
Städte und Gemeinden, die noch keine Möglichkeit sehen, ihren Einwohnern und Besuchern öffentliche Trinkwasserzapfstellen anzubieten, können bereits existierende Kampagnen und Initiativen zur Trinkwasserbereitstellung bewerben oder dies ergänzend zu ihren Trinkwasserangeboten tun (z. B. Refill Deutschland, Kampagne für kostenloses Leitungswasser in der Gastronomie).
Bewertung der Maßnahme hinsichtlich wesentlicher Parameter
Erläuterung:
■ rot/orange: schlecht bzw. Verschlechterung, negativer Einfluss ■ gelb: neutral bzw. nicht relevant, kein/kaum Einfluss ■ hellgrün: gut bzw. geringfügiger positiver Einfluss ■ grün: sehr gut bzw. positiver Einfluss ■ dunkelgrün: ausgesprochen gut bzw. deutlicher positiver Einfluss
Parameter:
Wirkung: Effektivität der Maßnahme im Sinne der Klimaanpassung Wirtschaftlichkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis (Initial- und Folgekosten) Gestaltung: Raumwirkung, Beeinflussung des Lebensumfelds Akzeptanz: Beeinflussung der Lebensqualität, mögliche Widerstände Biodiversität: Beeinflussung der Artenvielfalt/Lebensräume Nachhaltigkeit: Langlebigkeit/Beständigkeit, Ressourceneffizienz
Ansprechpartner
Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) (www.thega.de) Die ThEGA hat sich im Rahmen des Projektes „Entwicklung von Klima-Adaptionsstrategien und -technologien in Thüringen (KlimAdapTIT)“ teils vertiefend mit Möglichkeiten zur Hitzeprävention auseinandergesetzt: www.thega.de/klimadaptit
Das Zentrum unterstützt bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie bei der Wahl der passenden Förderung.