Skip to main content

Information & Schutz der Bevölkerung an Hitzetagen

Achtung Hitze! (Bildquelle: Depositphotos.com)

Abb. 1: Achtung Hitze!

(Bildquelle: Depositphotos.com)

Im Jahr 2003 starben in Europa zehntausende Menschen direkt- oder indirekt aufgrund der hohen und anhaltenden Wärmebelastung des extremen Hitzesommers. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) entwickelte daraufhin ein Hitzewarnsystem, das seit 2005 Hitzetage bzw. -perioden frühzeitig vorhersagt. Demnach werden Hitzewarnungen herausgegeben, wenn die gefühlte Temperatur an mindestens zwei aufeinander folgenden Tagen zu starker (gefühlte Temperatur ca. 32 °C) oder extremer (gefühlte Temperatur ca. 38 °C) Wärmebelastung führt und auch nachts keine ausreichende Abkühlung stattfindet. Besonders exponierte Bevölkerungsgruppen sind ältere Menschen, Säuglinge/Kleinkinder und chronisch Kranke bzw. Menschen mit Vorerkrankungen.

Der DWD stellt Hitzewarnungen über verschiedene Medien (TV, Radio, Internet etc.) für Bundesländer und ggf. auf Ebene der Landkreise zur Verfügung. Städte und Gemeinden, aber auch öffentliche und soziale Einrichtungen sollten diese Informationen nutzen, um auf aktuelle Hitzeextreme schnell und angemessen reagieren zu können. Die Warnungen sollten zudem über alle verfügbaren Kanäle an die Bevölkerung weitergegeben werden, z. B. über kommunale und soziale Medien/Plattformen, Gesundheitsämter, Feuerwehren, Katastrophenschutz und Schul- und Betriebsleitungen, grundsätzlich begleitet von Informationen über hitzebedingte Gesundheitsrisiken und hitzeangepasstes Verhalten.

Tagesaktuelle Hitzeinformationen vom Deutschen Wetterdienst (Bildquelle: DWD, www.dwd.de)

Abb. 2: Tagesaktuelle Hitzeinformationen vom Deutschen Wetterdienst

(Bildquelle: DWD, www.dwd.de)

Über das Verhalten während Hitzeperioden sowie über mögliche gesundheitliche Folgeerscheinungen könnte zudem durch das kommunale Klimamanagement vor Ort informiert und beraten werden, ergänzend zu bereits bestehenden Angeboten wie „Sommerhitze – Was müssen Sie beachten“ des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF). Zudem werden in korrespondierenden Verwaltungsbereichen, wie Stadtplanung und Bauwesen, Impulse zur Anpassung an Hitze gegeben, die mit Förderhinweisen verbunden sind. Kommunen, Unternehmen und die gesamte Bevölkerung werden so für das Thema ‚Hitze‘ sensibilisiert und können bedürfnisorientiert Lösungsvorschläge aufgreifen. Neben der Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen gilt es auch, gegenseitige Unterstützung zu fördern und besonders vulnerable Personengruppen bei der Bewältigung der Wärmebelastung zu unterstützen. Vor allem ältere, alleinlebende Menschen können hiervon profitieren. Dafür eignen sich Nachbarschaftshilfemodelle (z. B. Trinkpaten), die Organisation trinkfördernder Hausbesuche/Telefonangebote durch soziale Netzwerke, Pflegedienste o. ä., Gemeinschaftsprojekte (z. B. Urban Gardening) oder die Einrichtung von Hitzestuben.

Siehe auch: Bevölkerungswarnsystems KATWARN im Kyffhäuserkreis

Bewertung der Maßnahme hinsichtlich wesentlicher Parameter
Spidergrafik zur Bewertung der Maßnahme mit den Parametern Wirkung, Wirtschaftlichkeit, Gestaltung, Akzeptanz, Biodiversität und Nachhaltigkeit

Erläuterung:

■  rot/orange: schlecht bzw. Verschlechterung, negativer Einfluss
■  gelb: neutral bzw. nicht relevant, kein/kaum Einfluss
■  hellgrün: gut bzw. geringfügiger positiver Einfluss
■  grün: sehr gut bzw. positiver Einfluss
■  dunkelgrün: ausgesprochen gut bzw. deutlicher positiver Einfluss

Parameter:

Wirkung: Effektivität der Maßnahme im Sinne der Klimaanpassung
Wirtschaftlichkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis (Initial- und Folgekosten)
Gestaltung: Raumwirkung, Beeinflussung des Lebensumfelds
Akzeptanz: Beeinflussung der Lebensqualität, mögliche Widerstände
Biodiversität: Beeinflussung der Artenvielfalt/Lebensräume
Nachhaltigkeit: Langlebigkeit/Beständigkeit, Ressourceneffizienz

Ansprechpartner

Thüringer Landesverwaltungsamt
(www.thueringen.de/th3/tlvwa/index.aspx)

Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
(www.thueringen.de/th7/tmasgff/index.aspx)

Kommunale Gesundheitsämter

Netzwerke/ Initiativen

Förderung

Thüringen

Städtebauförderung
(https://www.staedtebaufoerderung.info/DE/Startseite/startseite_node.html)

Bund

Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel (Projektträger Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH
(https://www.z-u-g.org/aufgaben/foerderung-von-massnahmen-zur-anpassung-an-den-klimawandel/)