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Standort- und klimawandelgerechte Gehölzartenwahl

Der Klimawandel stellt das Stadtgrün vor neue Herausforderungen. Seine Auswirkungen, wie zunehmende Trockenheit und stärkere Ausprägung der urbanen Hitzeinsel, verstärken die ohnehin oft ungünstigen Standortbedingungen im städtischen Raum und belasten das Immunsystem der Gehölze zusätzlich. Vorgeschwächte Bäume, Sträucher und Hecken sind anfälliger gegenüber Krankheiten, Schadorganismen und Sturmschäden. Das Mortalitätsrisiko der Gehölze steigt.

Hier schafft eine sowohl an den urbanen Standort, als auch an den Klimawandel angepasste Gehölzartenwahl Abhilfe. Die kommunalen Grünflächen- und Gartenämter sind angehalten, ihre Pflanzpraxis dahingehend zu überprüfen und bei Bedarf anpassen. Auswahlkriterien für geeignete Gehölze sind:

  • gute Robustheit und Resilienz
  • Hitze- und Trockenresistenz
  • Adaptionsvermögen an veränderte Umweltbedingungen
Abb. 1:  Sogenannter Klimabaum: Japanischer Schnurbaum (Bildquelle: Gabriele Jahn/ThINK)

Abb. 1: Sogenannter Klimabaum: Japanischer Schnurbaum

(Bildquelle: Gabriele Jahn/ThINK)

Dabei sollte ein breites Artenspektrum zum Einsatz kommen, um Übergewichte einzelner Arten zu umgehen. Eine hohe Diversität unter den Gehölzen erhöht die Resistenz des Gesamtbestandes gegenüber einheimischen und klimawandelbedingt neu hinzukommenden Krankheiten und Schädlingen. Gleichzeitig wird die generelle Resilienz gegenüber negativen Einflüssen gestärkt. Die Artenvielfalt kann z. B. durch Mischpflanzungen und Anlage von Mehrartenalleen erhöht werden. Neu- und Ersatzpflanzungen bieten so Gelegenheit, den städtischen Bestand fit für den Klimawandel zu machen und die Herausforderungen des Extremstandortes ‚Stadt‘ mit besonderem Fokus auf dem Ungunstfaktor ‚Trockenstress‘ von Beginn an mit zu planen.

Gesundes und vielfältiges Stadtgrün kann seine zahlreichen ökosystemaren und stadtklimatischen Funktionen und Leistungen optimal entfalten. Damit steigt neben der Lebens- und Aufenthaltsqualität für die Bewohner auch die Attraktivität der Stadt.

Bewertung der Maßnahme hinsichtlich wesentlicher Parameter
Spidergrafik zur Bewertung der Maßnahme mit den Parametern Wirkung, Wirtschaftlichkeit, Gestaltung, Akzeptanz, Biodiversität und Nachhaltigkeit

Erläuterung:

■  rot/orange: schlecht bzw. Verschlechterung, negativer Einfluss
■  gelb: neutral bzw. nicht relevant, kein/kaum Einfluss
■  hellgrün: gut bzw. geringfügiger positiver Einfluss
■  grün: sehr gut bzw. positiver Einfluss
■  dunkelgrün: ausgesprochen gut bzw. deutlicher positiver Einfluss

Parameter:

Wirkung: Effektivität der Maßnahme im Sinne der Klimaanpassung
Wirtschaftlichkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis (Initial- und Folgekosten)
Gestaltung: Raumwirkung, Beeinflussung des Lebensumfelds
Akzeptanz: Beeinflussung der Lebensqualität, mögliche Widerstände
Biodiversität: Beeinflussung der Artenvielfalt/Lebensräume
Nachhaltigkeit: Langlebigkeit/Beständigkeit, Ressourceneffizienz

Ansprechpartner

Kompetenzzentrum Klima
(https://tlubn.thueringen.de/klima/klimaagentur)

Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
(www.thega.de)

TMIL – Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
(www.infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de)

Thüringer Landesverwaltungsamt
(https://landesverwaltungsamt.thueringen.de/)

Förderung

Thüringen

Thüringer Städtebauförderungsrichtlinien (ThSt-BauFR) (https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/unsere-themen/bau/staedtebau/staedtebaufoerderung)

KlimaInvest – Kommunale Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen (https://www.aufbaubank.de/Foerderprogramme/Klima-Invest