Bereits mit relativ geringem Aufwand können durch eine angepasste Bauweise und technische Schutzmaßnahmen Wasserschäden verhindert bzw. das Schadenspotenzial deutlich reduziert werden (vgl. Hochwasserpass). Objektschutz und Bauvorsorge funktionieren hierfür am besten nach dem Stufenplan:
Zunächst kann die generelle Abflusssituation auf dem Grundstück durch abflussmindernde Maßnahmen verbessert werden. Dazu gehören z. B. Dachbegrünung, Entsiegelung, Bepflanzung der nicht überbauten Grundstücksflächen, technische Rückhalteoptionen und gezielte Abflussleitung (Gefälle vom Gebäude/Grundstück weg, Ableitung in schadarme Bereiche, Anlage von Flutmulden/-flächen usw.). Um überdies effizient Wasserschäden zu vermeiden oder einzudämmen, ist es ratsam zu wissen, welche Wege das Wasser auf dem Grundstück und ins Haus nehmen kann, z. B.:
Überflutungsgefahr durch Oberflächenabflüsse und kanalüberstauendes Regenwasser aus dem Straßenraum besteht für Grundstücke und Gebäude, deren Zugänge und Öffnungen (Türen, Kellerfenster, Tiefgaragenzufahrten) ebenerdig oder tiefer als der Straßenraum liegen. Hochwasser kann hier schon mithilfe kleinerer Erhöhungen ferngehalten werden, z. B.:
Zusätzlich sollten tieferliegende Gebäudeöffnungen wasserdicht ausgeführt werden (z. B. als druckdichte, selbstschließende Fenster).
Sickerwasser befeuchtet alle erdberührenden Gebäudeteile (v. a. Keller). Um hier Schäden durch Vernässung, Schimmelbefall oder Salzausblühungen auf der Kellerwand zu vermeiden, ist eine funktionstüchtige Abdichtung des Kellergeschosses notwendig (z. B. Bitumen- oder Kunststoffdichtungsbahnen). Die Nachdichtung im Bestand ist im Vergleich zum Neubau deutlich aufwendiger und teurer (z. B. Blecheinschlag, Mauersägeverfahren, Bohrung und Injektion abdichtender Substanzen ins Mauerwerk).
Aufstauendes Sickerwasser entsteht, wenn große Niederschlagsmengen auf kaum durchlässige oder stauende Böden treffen. Kellergeschosse sollten hier als weiße oder schwarze Wanne ausgeführt werden (wasserundurchlässiger (WU-) Beton, Außenhaut auf Bitumen- oder Kunststoffbasis). Die Nachrüstung im Bestand ist bautechnisch kompliziert, kann aber im Fall von Unterspülungen notwendig werden, um die Standsicherheit des Gebäudes zu erhalten.
Rückstau aus der kommunalen Kanalisation führt dazu, dass Abwasser seine Fließrichtung im Kanal ändert und im Gebäude aus Hausanschlüssen (z. B. Sanitäranlagen, Bodenabläufe) unterhalb der Rückstauebene austritt. Abhilfe schaffen hier Rückstausicherungen (Hebeanlage, Rückstauklappe).
Ist der Wassereintritt ins Haus nicht zu vermeiden, können Schäden durch Bauvorsorge und vorausschauendes Handeln stark eingedämmt werden. Zum einen ist es ratsam, geeignetes Bau- und Ausbaumaterial für Keller/-räume zu verwenden (z. B. Kalk, Zement, beschichtete Metalle, wasserbeständiger Naturstein - kein Gips, Holz, Kork usw.). Zum anderen sollten die Räume mit Blick auf eine mögliche Überschwemmung angelegt werden, d. h.:
Erläuterung:
■ rot/orange: schlecht bzw. Verschlechterung, negativer Einfluss
■ gelb: neutral bzw. nicht relevant, kein/kaum Einfluss
■ hellgrün: gut bzw. geringfügiger positiver Einfluss
■ grün: sehr gut bzw. positiver Einfluss
■ dunkelgrün: ausgesprochen gut bzw. deutlicher positiver EinflussParameter:
Wirkung: Effektivität der Maßnahme im Sinne der Klimaanpassung
Wirtschaftlichkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis (Initial- und Folgekosten)
Gestaltung: Raumwirkung, Beeinflussung des Lebensumfelds
Akzeptanz: Beeinflussung der Lebensqualität, mögliche Widerstände
Biodiversität: Beeinflussung der Artenvielfalt/Lebensräume
Nachhaltigkeit: Langlebigkeit/Beständigkeit, Ressourceneffizienz
ThEGA – Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH) (www.thega.de) Die ThEGA hat sich im Rahmen des Projektes „Entwicklung von Klima-Adaptionsstrategien und -technologien in Thüringen (KlimAdapTIT)“ teils vertiefend mit Möglichkeiten zur Starkregenvorsorge auseinandergesetzt
(www.thega.de/klimadaptit)
TMUEN – Hochwasser- und Gewässerschuztz
(https://umwelt.thueringen.de/themen/boden-wasser-luft-und-laerm/hochwasser-und-gewaesserschutz)
TLUBN – Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
(https://tlubn.thueringen.de/wasser)
Landkreise und kreisfreie Städte (Untere Wasserbehörde)
Stadtplanungsamt
Stiftung Naturschutz Thüringen: Umweltlotterie - „Naturschutz beginnt vor der Haustür – in kleinen Schritten zu einem bunten, lebenswerten Wohnumfeld“
(https://www.stiftung-naturschutz-thueringen.de/umweltlotterie-foerderung.html)
Thüringer Aufbaubank
(www.aufbaubank.de)
Kommunale Förderrichtlinien, -programme
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – Programm 151,152, 153, 430, 431: Energieeffizient Bauen und Sanieren
(https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen)
Integriertes Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Freistaat Thüringen - IMPAKT
Klima Invest - Kommunale Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen
Fachreferat des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
ReKIS – regionales Klimainformationssysem Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Das Zentrum unterstützt bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie bei der Wahl der passenden Förderung.