Klimaneutrale technische Lösungen zur Gebäudekühlung
Hitze macht nicht vor der Haustür Halt. Auch im Inneren der Gebäude klettern die Temperaturen in die Höhe. Heiße Tage und Tropennächte sind eine Herausforderung für die Thermoregulation des menschlichen Körpers. Hitzegestresste Menschen sind weniger leistungsfähig, häufig unausgeschlafen und die Konzentration und das Wohlbefinden sind deutlich herabgesetzt. Bei anhaltender Wärmebelastung drohen gesundheitliche Folgen wie Kreislaufstörungen und Hitzschlag, bis hin zum lebensbedrohlichen Kollaps. Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Menschen mit gesundheitlicher Vorbelastung sind hiervon besonders betroffen.
Abb. 1: Adiabatische Verdunstungskühlanlage
(Bildquelle: Depositphotos.com)
Um dies zu vermeiden, werden Gebäude häufig klimatisiert. Angenehme Raumtemperaturen bieten Erholung für den menschlichen Organismus. Allerdings sollte bei der Raumkühlung darauf geachtet werden, dass keine verbrauchsintensiven Anlagen zum Einsatz kommen. Steigende Energieverbräuche durch Klimaanlagen würden den Klimawandel und damit auch die Hitzebelastung langfristig weiter verstärken. Klimaneutrale technische Lösungen und innovative Kühlsysteme bieten hier zukunftsfähige Alternativen und sind in vielen Programmen auf Bundes- und Länderebene förderfähig. Klimaschutz und Klimaanpassung in Einem bieten z. B. Anlagen, die ein technisches Höchstmaß an Energieeffizienz in allen Systemkomponenten aufweisen und mit nicht-halogenierten Kältemitteln betrieben werden. Eine Alternative zu flüssigen Kühlmitteln stellen adiabatische Verdunstungskühlanlagen dar, welche bei minimalem energetische Aufwand durch Verdunstung von Wasser die Raumluft kühlen (Verdunstungskühlung). Auch die Nutzung von Grundwasserkälte ist unter hydrogeologisch geeigneten Voraussetzungen eine klimaschonende Option unter vielen weiteren Verfahren.
Kommunen, Unternehmen und Einrichtungen der sozialen und edukativen Infrastruktur sollten ihre Räume bei Kühlungsbedarf mit Anlagen ausstatten, die klimaneutral arbeiten. Hierzu stehen vielfältige Systemlösungen zur Verfügung. Kälte- und Klimaanlagen sollten dabei immer im Zusammenhang mit weiteren Gebäudefaktoren gedacht und dimensioniert werden, wie Verschattungsmöglichkeiten, Rückstrahlerhöhung der Außenmaterialien sowie Dach- und Fassadenbegrünung. Die Kombination dieser Parameter birgt Synergien und effektives Einsparpotenzial.
Bewertung der Maßnahme hinsichtlich wesentlicher Parameter
Erläuterung:
■ rot/orange: schlecht bzw. Verschlechterung, negativer Einfluss ■ gelb: neutral bzw. nicht relevant, kein/kaum Einfluss ■ hellgrün: gut bzw. geringfügiger positiver Einfluss ■ grün: sehr gut bzw. positiver Einfluss ■ dunkelgrün: ausgesprochen gut bzw. deutlicher positiver Einfluss
Parameter:
Wirkung: Effektivität der Maßnahme im Sinne der Klimaanpassung Wirtschaftlichkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis (Initial- und Folgekosten) Gestaltung: Raumwirkung, Beeinflussung des Lebensumfelds Akzeptanz: Beeinflussung der Lebensqualität, mögliche Widerstände Biodiversität: Beeinflussung der Artenvielfalt/Lebensräume Nachhaltigkeit: Langlebigkeit/Beständigkeit, Ressourceneffizienz
Ansprechpartner
Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) (www.thega.de) Die ThEGA hat sich im Rahmen des Projektes „Entwicklung von Klima-Adaptionsstrategien und -technologien in Thüringen (KlimAdapTIT)“ teils vertiefend mit Möglichkeiten zur Hitzeprävention auseinandergesetzt: (www.thega.de/klimadaptit)
Förderung von Modernisierung, Instandsetzung, Sanierung von Mietwohnungen und Eigenwohnraum (ThürModR-Mietwohnungen/ ThürModR-Eigenwohnraum) (www.aufbaubank.de)
Das Zentrum unterstützt bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie bei der Wahl der passenden Förderung.